Bei meiner Ankunft an der Arunachala Village School (AVS), wurde ich sehr warm und herzlich empfangen. Ein Empfangskomitee, bestehend aus einigen Schüler*innen und Lehrerinnen, begrüsste mich. Auf dem Boden haben sie zudem eine Willkommensbotschaft gezeichnet. Somit fühlte ich mich von Beginn an sehr gut aufgehoben.
Während meiner ersten Tage habe ich ein wenig «geschnuppert» und verschiedene Klassen sowie Lektionen besucht. Bereits in der zweiten Woche fand Pongal, das hinduistische Erntedankfest, statt. Dazu wurde ich in ein traditionelles Saree gekleidet. Anschliessend wurde Pongal (süsses Reisgericht) in einem Topf auf dem Feuer gekocht. Die Schüler*innen haben diverse Tänze aufgeführt und traditionelle Sportarten wie Silambam oder Mallarkambam vorgezeigt. Dies war sehr imposant und schön zu sehen, wie talentiert die Kinder sind. Anschliessend wurden einige Personen (unter anderem ich) aufgefordert, mit verbundenen Augen einen an einem Seil aufgehängten Topf (gefüllt mit Kurkumawasser und Blumen) mit einem Stock zu zerschlagen. Es war sehr amüsant und ein grosses Spektakel. Nach einiger Zeit war das Pongal dann fertiggekocht und es konnten alle das feine Gericht geniessen. All dies wurde zudem vom lokalen Fernsehen gefilmt und deshalb durfte ich am Ende noch ein kurzes Interview geben, welches anschliessend im indischen Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Bald schon habe ich mich in die Kinder des Kindergartens verliebt und habe deshalb viel Zeit im KG verbracht. Ich konnte mithelfen, den Kindern das englische ABC und die Zahlen beizubringen. Zudem fragten mich die Lehrerinnen nach neuen englischen «Rhymes», mit welchen die Kinder tanzend und singend Englisch lernen können. Deshalb habe ich den Kindern den «Baby Shark» Tanz beigebracht. Neu gehört es zum Morgenritual, dass alle Kinder zu Baby Shark singen und tanzen. Auch einige Sportübungen und Hampelmänner habe ich ihnen gezeigt. Dabei hatten sie grosse Freude.
Im Allgemeinen war ich fasziniert vom Engagement der Lehrerinnen und dem gesamten AVS-Team. Die Bedürfnisse der Kinder werden sehr ernst genommen und es wird viel fürs Wohl der Kinder getan. Zum einen wird durch viele Dekorationen und Bemalungen eine schöne Lernatmosphäre gestaltet. Zum anderen finden viele grossartige Aktivitäten statt wie zum Beispiel der Craft Day am Samstag, wo getöpfert, gebastelt, gehämmert und gespielt wird. Ausserdem fand im Vorfeld zu Pongal eine Pot Painting Competition statt, wo alle Kinder einen kleinen Topf bemalen und anschliessend mit nach Hause nehmen durften.
Es war eine wunderbare und sehr lehrreiche Zeit an der AVS. Dabei habe ich die Kinder, die Lehrerinnen und das gesamte AVS-Staff ins Herz geschlossen. Meinen Einsatz bei der AVS werde ich immer in bester Erinnerung behalten. Aufgrund der vielen Feiertage im Januar, konnte ich zudem die lokale Kultur hautnah miterleben, was auch sehr spannend und erlebnisreich war.
Nina Meier
