Was wir erleben, so viel auf einmal, dass wir kaum nachkommen, das Erlebte zu verarbeiten, zu arbeiten und noch einen Blog zu schreiben.

Ein 1. Versuch:

Incredible India!

Bereits die Fahrt von Chennai nach Tiruvannamalai in der Dunkelheit ist gespickt mit Eindrücken, die eindeutig machen, dass wir in Indien angekommen sind: für uns Chaos pur:  Gehupe, Düfte, Autobahn, unterbrochen von Feldwegen mit Schlaglöchern, Abgase, Scheinwerfer,  links und rechts überholen. Aber wir kommen heil an in unserem Heim für die nächsten Wochen (dem neuen Office der AVS).

Was für eine Überraschung am anderen Morgen! Um fünf Uhr werden wir schlagartig durch laute Musik in der Umgebung (minimum 100 Dezibel ) aus verschiedenen Lautsprechern mit Tamil Musik aus dem Schlaf gerissen. Dafür haben wir auf unserer Terrasse den Sonnenaufgang bei kühlen Temperaturen nicht verpasst, und dies von da an jeden Morgen.

Wunderschöner Ausblick auf schön gepflegte Reis-, Blumen- und Erdnussfelder. Die Sonne geht direkt hinter dem heiligen Arunachala auf, dem heiligen Berg, der weltbekannt ist für seine höchst spirituelle Ausstrahlung.

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Die ersten zwei Tage waren geprägt vom Wiedersehen mit den Kindern im Childrens Village und der Umgebung und dem Staff in der AVS. Einfach schön.

Nach einem Rundgang in der Schule am Montag bekamen wir einen Überblick, wo wir unsere Hilfe und Energie einsetzen und anbieten können. Als erste Prioritäten setzten wir die Auffrischung des Organic Schulgartens und Inputs und Ideen für den Unterricht in der Schule.

Ein erstes Highlight war der Kauf von Samen in der Stadt. In einer Viertelstunde waren die Samen ausgewählt, in einer weiteren Stunde die Rechnungen geschrieben und bezahlt!

Für drei weitere Samenarten mussten wir noch weiter ins Dickicht der Innenstadt eindringen. Für uns unvorstellbar, wie man in gewissen engen Strässchen durchkommen kann. Aber unser Chauffeur Suresch schaffte es trotz Gegenverkehr, auch von Kühen.

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Wir landeten in einem 3qm grossen Zimmer, ausgestattet mit einem Bett, unter dem eine zahnlose, herzliche, ältere Inderin verschiedenste Samensorten herauskramte. Auch die, die wir benötigten. Einmalig.

Am Mittwoch war grosse Vorbereitung für das Pongalfest angesagt.(Siehe Beitrag von Lina im Januar 2015).  So nebenbei, neben Unterricht, Organisation und wie immer vielem anderen, entstanden wunderschöne Rangoli, auf dem ganzen Schulhofareal verteilt. Gar nicht so einfach, wie ich feststellen musste. Da habe ich noch einige Übungsstunden vor mir. Am Nachmittag dann das lange warten auf den Moment, bis der „Milchreis“ überkocht“! Der Start für Pongal, dem viertägigen Erntedankfest. Bis zur Puja, dem Segnungsritual konnten wir verschiedene Tanzaufführungen der Schülerinnen und Schüler geniessen. 1 Kind schlief tief und fest. Zum Schluss das, worauf alle Kinder gewartet haben, die Verteilung des Milchreises.

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Das Pongalfest bedeutet 4 Tage Ferien für alle.  Zeit, dem Regen, der Sonne, den Rindern und der Familie mit Musik, Tänzen, Essen und Tempelgängen zu widmen.Ein eindrückliches Erlebnis, welches wir mit den Familien von Madan und Giri geniessen konnten. Zwischendurch nahmen wir uns aber auch wieder Zeit, da und dort in der Schule und im Garten helfend anzupacken.

Wichtig und sehr schön ist am Samstagabend die Dekoration der Kühe: die Hörner werden in den verschiedensten Farben angemalt und der Kopf mit Blumen geschmückt.

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Ein weiteres interessantes Erlebnis war der Besuch einer katholischen Messe in Indien am Sonntag um 8:00 Uhr. Anschliessend hatten wir etwas Zeit, unsere schöne Terrasse zu bewohnen und dort weitere Gedanken zu spinnen, wie wir weiter wirken wollen.

Es gibt noch viel zu tun, packen wir’s an.

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Incredible India